Lanzarote ist die nordöstlichste der sieben großen Kanarischen Inseln, die im Atlantischen eine von Spaniens autonomen Gemeinschaften bilden.

Timanfaya
Timanfaya

Lanzarote liegt rund 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und rund eintausend Kilometer vom spanischen Festland entfernt. Hauptverkehrsanbindung ist der Flughafen Arrecife.
Als erste vollständige Insel wurde Lanzarote 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Lanzarote gehört zur spanischen Provinz Las Palmas der Autonomen Gemeinschaft Canarias und ist in die sieben Gemeinden Arrecife, Haría, San Bartolomé, Teguise, Tías, Tinajo und Yaiza gegliedert. Die Hauptstadt Lanzarotes ist Arrecife, die Landessprache Spanisch.

Angelockt sowohl durch wertvolle Rohstoffe wie Orseille (rote Färberflechte) als auch durch Sklaven, unternahm Jean de Béthencourt 1402 eine Expedition unter König Heinrich III. von Kastilien zu den Kanarischen Inseln. Er ging im Süden Lanzarotes (von den Guanchen noch Titeroygatra genannt), bei den Papagayo-Stränden an Land und konnte den einheimischen Inselkönig Guardafía davon überzeugen, mit ihm friedlich zusammenzuarbeiten, indem er ihm Schutz vor portugiesischen und spanischen Menschenhändlern anbot. Mit seiner Hilfe konnte er in der Rubicón-Ebene eine Festung bauen. Dies war jedoch eine Täuschung, da Béthencourt den Frieden nutzte, um die anderen Inseln zu erobern. Er stellte aber bald fest, dass seine Ausrüstung und die ihm zur Verfügung stehenden Soldaten nicht ausreichten, die Kontrolle über alle Inseln zu erlangen. Béthencourt begab sich somit zurück aufs Festland. Während seiner Abwesenheit nutzte Gadifer de la Salle die kleine vorgelagerte Insel Los Lobos als Stützpunkt. Hier führte Bertín de Berneval dann aber einen Aufstand und nahm Einheimische als Sklaven mit nach Spanien. Gadifer hatte nun kein Schiff mehr und verdurstete beinahe auf Lobos, während die Einheimischen mit dem Töten von Europäern begannen.

Mit Hilfe des Guanchen Atchen wollte Gadifer seine Leute rächen. Atchen nahm den König Guardafía auf Lanzarote gefangen und wollte selbst an die Macht. Guardafía konnte jedoch fliehen und ließ Atchen lebendig verbrennen. Béthencourts mitgebrachte Geistliche tauften Guardafía und beeilten sich mit der Taufe vieler Guanchen, was diese zu Sklaven machte. Zu Béthencourts Rückkehr 1404 war Lanzarote unterworfen. So konnte man sich gut gerüstet der Eroberung der Nachbarinsel Fuerteventura widmen. Béthencourts weniger erfolgreicher Neffe Maciot de Béthencourt blieb als sein Stellvertreter auf Lanzarote. Er nahm sich die Tochter namens Teguise des bisherigen Herrschers Guardafia zur Lebensgefährtin, und benannte den damaligen Ort Acatife nach ihr.

Rubicón bei den Papagayo-Stränden wurde erster Bischofssitz durch Benedikt XIII. Bischof Alfonso Sanlúcar de Barrameda zeigte Maciot de Béthencourt wegen seines tyrannischen Verhaltens bei der Spanischen Krone an (siehe auch: Liste der Bischöfe der Kanarischen Inseln). Daraufhin übergab Enrique de Guzmán, Graf von Niebla 1430 auf Befehl der Krone den Besitz der bisher eroberten Inseln an Guillén de las Casas. 1435 übernahm Fernán Peraza durch Erbschaft diesen Besitz. Auf Druck von Béthencourt besetzten Portugiesen Lanzarote, wurden aber nach zwei Jahren von dort vertrieben. Auf Hernán Peraza folgte der Ehemann der Inés Peraza, Diego Herrera, welcher Lanzarote und Fuerteventura auf seine Kinder Sancho de Herrera, María de Ayala und Constanza de Samiento verteilte. In den nachfolgenden Jahren ist die Geschichte Lanzarotes durch immer wiederkehrende Überfälle von Piraten gekennzeichnet. Der schlimmste ereignete sich im Jahr 1618, als die Piraten Jabán und Solimán das Versteck der Einheimischen in den Höhlen der Cueva de los Verdes entdeckten, und rund 1000 Inselbewohner gefangen nahmen, um sie anschließend auf dem afrikanischen Sklavenmarkt zum Verkauf anzubieten.

Isla de la Graciosa vom Aussichtspunkt Guinate